Die Oktettregel ist eine Regel der Chemie, die besagt, dass Atome dazu neigen, eine stabile Elektronenkonfiguration zu erreichen, indem sie acht Elektronen in ihrer äußersten Elektronenschale haben. Dies wird als "vollständiges Oktett" bezeichnet.
Die Oktettregel gilt hauptsächlich für Hauptgruppenelemente, insbesondere für Atome der Gruppen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8 im Periodensystem. Diese Elemente haben jeweils eine äußerste Elektronenschale, die "valenzschale" genannt wird und bis zu acht Elektronen aufnehmen kann.
Die Oktettregel erklärt, warum Atome chemische Bindungen eingehen, um ihre äußerste Elektronenschale zu füllen und so eine stabile Elektronenkonfiguration zu erreichen. Atome können Elektronen miteinander teilen (kovalente Bindung) oder Elektronen übergeben (ionische Bindung), um das Oktett zu vervollständigen.
Es gibt jedoch einige Ausnahmen von der Oktettregel. Beispielsweise haben Wasserstoff und Helium nur eine äußerste Schale, die zwei Elektronen aufnehmen kann. Bor hat eine äußerste Schale, die sechs Elektronen aufnehmen kann. Und einige erweiterte Oktette werden bei Schwermetallverbindungen gebildet, in denen die äußerste Schale mehr als acht Elektronen aufnehmen kann.
Die Oktettregel ist ein wichtiges Konzept in der Chemie, da sie bei der Vorhersage von Molekülstrukturen, chemischen Reaktionen und der Erklärung von Eigenschaften von Verbindungen hilft.
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